Netzwelt

letzte meldung: privatsphäre ist out

ich hab mich ja schon immer gewundert, wer sich bei facebook, xing oder gleich bei studivz anmeldet. linkedin lässt sich ja gerade noch nachvollziehen, auch wenn ich noch von keiner kooperation gehört habe, die darüber zustande gekommen ist. bin wohl einfach in den falschen kreisen unterwegs, haha 🙂 nun hat mich (nach diversen anderen zuvor) auch das fraunhofer-institut für sichere informationstechnologie bestätigt: eine studie zeigt erhebliche lücken in sachen datenschutz. genau das habe ich auch schon immer gedacht: wie kommt man dazu, all seine privaten daten dort offenzulegen und das ganze auch noch mit fotos zu unterfüttern? selbst nach dem skandal um die weitergabe kompromittierender bilder durch studivz scheint der bann ungebrochen. zu groß ist wohl die lust, unentdeckt, oder zumindest ohne direkte auseinandersetzung, selbst zum schnüffler zu werden und –interessante- personen von früher wieder zu entdecken. den nächsten datenschutz-knüller bringen die in dieser hinsicht hochbegabten chinesen. tom-skype, ein gemeinschaftsunternehmen der tom group aus hongkong und des skype-eigners ebay, welches die skype-variante für den chinesischen markt produziert, hat millionen von textnachrichten durchsucht und für die chinesische regierung bereitgestellt. zusätzlich liefert die firma auch noch die nutzungsdaten seiner user. die daten, sowohl text als auch telefonate, werden anschließend auf acht servern der firma zwischengelagert und nach schlüsselbegriffen wie „bürgerrechte“ oder ähnliches durchsucht, welche mit regimegegnern in verbindung gebracht werden. auch inhalte zu sonstigen sachverhalten, die der regierung schaden könnten, wie beispielsweise zum milchpulverskandal, werden gefiltert. wäre das ganze nicht so ungeheuerlich, könnte man fast mitleid mit der chinesischen führung haben. eine reihe rückständiger machtmenschen, die unglaubliche angst haben, dass auch die letzte große kommunistische diktatur den weg aller autokratien geht. die bespitzelung der bevölkerung ist so umfassend, dass man nur den schluß ziehen kann, die regierung sieht den untergang unmittelbar bevorstehen und muss sich mit aller autoritären macht an ihre herrschaft klammern. glücklicherweise werden die probleme dadurch nur noch größer, wie die geschichte wiederholt bewiesen hat, sodass es berechtigte hoffnung auf die mittelfristige befreiung der chinesischen bevölkerung gibt. bleibt nur zu bangen, ob diese friedlich ablaufen kann und wird. bizarre notiz am rande: ich habe heute angefangen zu twittern. aber mein transpirationsgrad ist glücklicherweise keine sicherheitskritische information 🙂

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