Subkultur

ich möchte teil einer subkultur sein

subkultur, was? in anbetracht von 6 milliarden menschen? wie kann da noch irgendwas ´ne subkultur sein? grade kommt der film „shortbus“ in die kinos. laut filmkritik handelt er von „sexualität und subkultur“. nach genauerem hinsehen wird klar, dass dabei grade mal von der „sm- und gay-community“ die rede ist. grade mal? was dachte denn der autor, was subkultur ist? und wieso sind es nicht die anal- und peitschendesperados? gibt´s davon zu viele? oder ist das kulturell gesehen nicht wert, subkultur genannt zu werden? damit kommen wir schon einen schritt weiter, der autor glaubt also, dass subkultur a) auf kultur bezogen (legt das wort sub-KULTUR ja auch nahe, sehr schlau) und b) als terminus positiv belegt ist. zu a: der ausdruck wird hier nicht als adjektiv gebraucht, es geht also weniger um der kultur zurechenbare inhalte als vielmehr um einen inhalt, der sich kraft seiner träger zu einer kultur erhebt. hmm. sackgasse. zu b: subkultur ist für den autor in der tat positiv belegt. der autor mag das wort. klingt nach avantgarde. nach ich habe verstanden, was ist mit dir? damit ist man wieder beim grade mal. der autor hält also die „sm- und gay-community“ für nicht avantgarde. für die haben nicht verstanden. hmm. jetzt wird´s politisch unkorrekt. tatsächlich denkt der autor bei kultur nicht an paarungsspielchen. hält er aber für ok. kultur ist ja grade etwas, was uns von den tieren unterscheidet. vögeln kann jeder. kultur hängt mit kultiviert zusammen, das sollte doch für jeden ersichtlich sein, das hier nicht die rede von schmerzen ist. qual kommt ja schließlich auch nicht von qualität. bleibt der sub-teil. klingt nach underground. nach verrucht. nach wissen nur die von, die verstanden haben. das kommt der sexualvariante schon wieder entgegen. subkultur also das kultiviert verruchte? wie ´ne installation von beuys – ein kultivierter tut etwas verruchtes (ein kunstprofessor schmiert alles mit butter voll)? oder eher wie ein konzert von marylin manson – ein verruchter tut was kultiviertes (ein geisteskranker macht musik)? die lösung liegt im auge des betrachters. einzig aussagekräftiges kriterium für subkultur scheint die anzahl ihrer jünger zu sein, ansonsten bleibt die analyse in höchstem maße unvollständig. dabei gilt: je größer die menge derer, die bei gleichzeitig steigernder anhängerschaft nichts davon wissen, desto länger die lebensdauer der kultur im sub-bereich. spätestens wenn man von der süddeutschen verlinkt wird war´s das.

Kommentar verfassen

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"