Der ADAC und die Energiepreise
heute kam mal wieder das adac motorwelt-magazin ins haus geflattert. bereits bei der letzten ausgabe konnte man sich anhand des editorials nur noch wundern, was die herren noch tun, außer auto zu fahren. über die gefährdete umwelt nachdenken ganz sicher nicht. denn bereits im letzten monat hatte das magazin lautstark bei der politik angefragt, was man denn gegen die steigenden energiepreise und –steuern unternehmen würde. gar nichts, liebe herren vom adac! diese steuern wurden ja extra erhoben, um euch mal zum nachdenken über die anzahl der nötigen zylinder für eine fahrt zu einer frittenbude anzuregen. stattdessen schreibt chefredakteur michael ramstetter auch diesmal wieder zur erinnerung der leser, dass zwar der benzinpreis enorm gesunken sei, sich davon aber trotzdem noch 70 % der staat holen würde. das allein reicht anscheinend, um völlig unbeeindruckt von der sachlage weiter dieselben reden zu schwingen: „Keine der Parteien – außer mit Abstrichen die FDP – zeigt Verständnis für die Sorgen um die individuelle Mobilität der Bürger. Die Politik tut nichts für die Autofahrer, müssen wir als Fazit unserer Umfrage in Berlin ziehen. Leider.“ hintergrund: das magazin hatte eine umfrage unter den Fraktionsvorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien durchgeführt. Passend dazu wird dann auch noch die Industrie hochgelobt, die „mit fug und recht sagen [darf]: „Wir tun was!““. schließlich habe man hybridantrieb, elektromotoren und die brennstoffzelle auf den weg gebracht. was sowas kostet, wie die marketing-budgets im vergleich zur restlichen produktpalette aufgestellt sind und in wieweit die wenigen modelle konkurrenzfähig sind, findet keine erwähnung. ganz im gegenteil sollte die politik im umgang mit energie nicht zurückrudern, sondern sich trotz des (um-) weltbildes von herrn ramstetter auf weitere schritte einigen. sinnvoll wäre beispielsweise ein energiekonto für jeden bürger, welches den verbrauch an brennstoffen in einem bestimmten Zeitraum reglementiert. Dabei könnte der Verbrauch pro Weg je nach Verkehrsmittel und Nutzung vom Konto abgerechnet werden. ein fahrrad zöge keine kosten nach sich, öffentliche verkehrsmittel ein wenig und autos und flugzeuge würden größere verbräuche zugeordnet bekommen. ein auto könnte seinen verbrauch durch die zahl der mitfahrer teilen. so hätte jeder durch umweltbewusstes handeln direkten einfluss auf die von herrn ramstetter geforderte mobilität.