Unterwegs

3 wochen kambodscha

gestern abend sind wir nach einem 24 stunden trip von bangkok nach berlin wieder in der hiesigen kälte angekommen. es war wirklich toll in kambodscha, wir haben sehr viel gesehen und erlebt und wollen euch mal ein bisschen daran teilhaben lassen. hier ein kurzer bericht von tina: Wir sind über Abu Dhabi nach Bangkok geflogen, haben dort 1 Tag verbracht, an dem wir die Stadt ein wenig erkundet haben und den goldenen Buddha bestaunt haben – dort hat uns dann Ronny abgeholt zum Trip durch Kambodscha. Es ging mit dem Bus über die Grenze (was uns vorkam wie ein Eintritt in die 4. Welt), dann haben wir 3 Tage in Siem Reap verbracht, haben Angkor Wat, Ta Prohm und andere Tempel besichtigt, den super Nachtmarkt täglich besucht (zum Leidwesen der 2 Männer 😉 ) und haben mit dem Fahrrad die Stadt mitsamt ihren Geheimnissen (zufällig entdeckter Hinterhof mit 42 Krokodilen zB) und kulinarischen Köstlichkeiten erkundet. Von Siem Reap brachten uns klapprige Mofas in die Bergwelt nahe der thailändischen Grenze, vorbei an Minenfeldern und bewaffneten Soldaten, um die Grabstätte von Pol Pot und das ehemalige Haus von Ta Mok zu sehen, zwei Führern der Khmer Rouge. Von dort oben bot sich ein spektakulärer Blick von den Felsklippen. Ein Boot brachte uns mit einigen Schwierigkeiten durch Gestrüpp im Getriebe über den Fluss Tonle Sap nach Battambang (ca. 7 Stunden Fahrt) – das war wirklich spannend, vorbei an schwimmenden Dörfern, die komplett im Wasser liegen ohne Landanbindung – mit Supermarkt, Polizeistation, Schulen, Hund im Haus, allem Drum und Dran. In Battambang holperten wir mit der Bambusbahn über etwas schief und krumm gelegte Schienen, dann ging es nach Kompong Chhnang, wo wir von Einheimischen durch ihr schwimmendes Dorf geschippert wurden und am Fluss ein kambodschanisches Mahl genossen haben. Weiter ging’s in die Hauptstadt Phnom Penh (wie ein Ausflug in die Zivilisation) mit Besuch vom Zentralmarkt, vom Tempelberg mit frechen, erbsenkauenden Affen und Bestaunen des Königspalastes mit Silberpagode, dem Wohnsitz der königlichen Familie. Natürlich wurde das güldene Königsportrait gleich für unsere Sammlung fotografiert (neben Angie und Beatrix ist ja noch Platz). Das Foltergefängnis S-21 und die Killing Fields, die Massengräber der Khmer Rouge – Zeugnisse des Vernichtungswahns, die am nächsten Tag anstanden – haben großen Eindruck und auch Verständnis für geschichtliche Zusammenhänge und Bevölkerungsentwicklung des Landes hinterlassen. Von Phnom Penh ging die Fahrt nach Sihanoukville, ans Meer, mit Stränden wie man sie sich in der Karibik vorstellt – der reine Wahnsinn – nun begann „Urlaub“: Köstliches Obst-Frühstück am Strand, planschen im warmen türkisblauen Meer, weißer Sand und viel viel Sonne – war das schöööönn!!! Wir lagen breit grinsend in Badebüchs und Bikini auf unseren Matten und ließen es uns gut gehen 🙂 Einen Tag zwischendurch haben wir Bekanntschaft mit vermutlich allen Familienmitgliedern von Sreypheach, Ronnys Verlobter, gemacht. Wir waren bei ihm Zuhaus zum Essen eingeladen und kamen uns ein wenig vor wie im Zoo – alle Familienmitglieder, Onkel, Tante, Omma, Oppa, Enkel saßen gespannt um uns herum während wir das Mahl von Wasserspinat, geschnetzelten Bananenbaum, Hai, Kokosnuss und weiteren Köstlichkeiten auf dem Boden auf Bananenblättern serviert zu uns nahmen :o) Es war super lecker, vor allem der Hai, und die Familie sehr lieb und um uns bemüht. Danach kam der ganze Familienclan dann auf Mofas (à 4 Personen) mit zum Wasserfall, welcher super beeindruckend war. Dann stand die Rückreise nach Bangkok an, per Bus zur Grenze, dann mit Kamikaze-Minibus nach Bangkok, der Fahrer war selig, als er nach der Fahrt von Stefan zum kambodschanischen Michael Schuhmacher gekürt wurde. Dort angekommen haben wir einen reinen Shopping-Tag eingelegt, durch riesige Einkaufscenter, bei denen jeder Berliner erblasst. Zu den Verkehrsmitteln: das Tuk Tuk wurde schon am 1. Tag zu unserem besten Freund, ein gutes und günstiges Verkehrsmittel, ein Mofa-Fahrer, der eine Art Kutsche dahinter geschnallt hat, in der wir dann saßen und uns gefühlt haben wir König Sihanouk die Bambusbahn: wir hatten sie uns vorgestellt wie einen normalen Zug aus Bambus – es war aber eher eine Art Floß auf Schienen mit ab und zu mehreren Zentimetern zwischen den einzelnen Schienenteilen – holperdipolper 😉 der Bus: meist dekoriert mit unglaublich kitschigen Rüschengardinen war dies unser vorwiegendes Verkehrsmittel für weite Strecken, die Fahrweise über Holperstraßen und hupend zwischen Tuk Tuks, Kühen, Hunden, Wasserbüffeln und Mofafahrern durch und die Zwischenstopps an „Raststätten“ waren hier das Besondere – wir werden ab sofort alle deutschen Raststätten-Klos, die wir bisher widerlich fanden, für puren Luxus halten, soviel ist sicher.

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die Mofas: zack, hinten aufs Mofa, bisschen Benzin aus Whiskyflaschen rein, Spiegel, Nummernschild, Helme werden völlig überbewertet, Riesenrucksack vorn aufs Mofa geschmissen – los geht’s im Eiltempo hupend an allem vorbei was sich in den Weg stellt – Riesenschlaglöcher, Wasserlöcher, Sandwüsten, rote Ampeln – kein Hindernis für ein zertifiziertes kambodschanisches Mofa, nichts ist unmöglich…es sei denn der Reifen macht nicht mehr mit wie bei unserem Miet-Möff 🙂 das Shared Taxi: wir haben für einige Fahrten ein Auto mit Fahrer genommen, was am Ende der Reise zum Tabu erklärt wurde – beim ersten Mal gab es fast einen Zusammenprall mit einer Kuh auf der Fahrbahn, beim zweiten Mal (am Freitag den 13.) gleich zwei glücklicherweise Fast-Zusammenstöße: erst ein Hund, dann ein Bus. Das hätte sehr ins Auge gehen können – danach wollten wir das Schicksal nicht weiter herausfordern und haben uns auf Busse beschränkt. Zu den Menschen: wir haben einen sehr positiven Eindruck von den Kambodschanern gewonnen, trotz teilweise sehr großer Armut traf man fast nur auf lächelnde Gesichter und fröhliche Stimmung. Durch Ronny, der die Landessprache einigermaßen spricht und seine Familie dort hat, haben wir relativ viel Kontakt zu Einheimischen gehabt und sind sehr freundlich aufgenommen worden. Sie waren sehr offen, gesprächig, neugierig und freuten sich ein wenig Englisch üben zu können. In kleinen Dörfern waren oft wir die Touri-Attraktion, nicht anders herum, alle kleinen Kinder werden offenbar von ihren Eltern angehalten, Ausländern ein fröhliches „Hello“ zuzurufen und zu winken… :o) Wir haben eigentlich keine negative Erfahrungen gemacht, alle waren sehr ehrlich – handeln zwar um Preise bis der Arzt kommt, was ihnen – und Ronny, der täglich den Streibergischen Verhandlungstanz aufführte – unglaublich Spaß macht, aber betrügen nicht. Wir mussten nie Angst haben, bestohlen oder betrogen zu werden oder ähnliches – was das Reisen super angenehm gemacht hat. Hier ein kleiner Vergleich zwischen uns und den Einheimischen, zu Dingen, die uns täglich auffielen: Wir: schwitzten schon morgens wie nach einem Marathon, in T-Shirts, kurzen Hosen und Sandalen Der gemeine Kambodschaner: nicht ein Anflug einer Schweißperle, trotz langen Hosen, festen Schuhen, langem Hemd und manchmal sogar noch Pullover und Halstuch. Einmal haben wir eine Frau in Skijacke und mit Handschuhen gesehen, das war dann fast schon Provokation!! Wir: Sahen nach ca. 30 Minuten Lauf oder Fahrt durch die staubigen Straßen aus wie in Dreck gesuhlte Schweine (obwohl wir grad aus der Dusche kamen), zusätzlich zur rötlichen, etwas sonnenverbrannten Haut Der gemeine Kambodschaner: sah aus wie frisch geduscht (obwohl er oft keine Dusche hat!), seine reine, sonnengebräunte Haut schimmerte in der Sonne Wir: Kriegten beim Anblick des Essens am Straßenrand schon Magenprobleme … (nicht ganz unbegründet, lagen beide zwischendurch flach) Der gemeine Kambodschaner: isst fröhlich alles was ihm unter die Finger kommt (schmackhafte Schlangen, Frösche, Grillen, sogar Kakerlaken und Spinnen haben wir frittiert gesehen; Eier die den ganzen Tag in der Sonne lagen usw. ohne Scheu und Magenrebellion – beneidenswert) Wir haben allerdings unglaublich viele neue Früchte und Fruchtsäfte probiert, die allesamt super lecker waren und nun im heimischen Blumentopf wachsen sollen ..bei Berliner Temperaturen kein Problem! ;o) Vor allem kalter Kokosnuss- und Zuckerrohrsaft waren unsere Retter über die heißen Tage…mmmhhh… Als Fazit kann man sagen: es war super ereignisreich, wir haben viele neue Dinge kennen gelernt und sind um zahlreiche Erfahrungen reicher geworden – war ein toller Urlaub!!

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