kurztrip nach stockholm
heute komme ich endlich mal dazu, über unseren stockholm-kurzurlaub zu schreiben. dieser begann mit einer tragischen jedoch amüsanten geschichte: ursprünglich hatte christoph romy mit dieser reise (und uns gleich dazu als mitreisenden) überraschen wollen. das ende vom lied: romy und christoph blieben im hamburger stau stecken und verpassten ihren flug und das bereits gebuchte hotel und wir fuhren allein nach stockholm. über schwedischem territorium angekommen musste zunächst erst mal die obligatorische ryanair-busfahrt angetreten werden, die sich mit gut einer stunde noch in halbwegs vernünftigen grenzen bewegte. das brachte uns immerhin bis zum hauptbahnhof, wo wir zu einem zunächst nett wirkenden arabischen taxifahrer ins auto stiegen, der sich jedoch vor der abfahrt mit seinem kollegen sämtliche flüche der arabischen welt an den kopf warf und dabei mit der faust aus dem fenster drohte. das war genau die passende stimmung, um in unser gefängnishotel einzuziehen, welches auf einer der 14 inseln liegt, auf denen stockholm erbaut wurde.
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das hotel ist tatsächlich ein ehemaliges gefängnis und man schläft in den renovierten etagenkojen. allerdings war das badezimmer auf vermutlich deutlich höherem niveau als damals. den folgenden tag begannen wir nach dem verschlafenen frühstück bei bestem wetter mit einem picknick an der „förde“, eine idee, die diverse stockholmer anscheinend bei gutem wetter haben. anschließend führte uns ein erster gang durch die „gamla stan“ (altstadt) zum sitz der königlichen familie. deren haus hat einen frauen- und einen männerflügel, die vorderfront des viereckigen schlosses gehört den frauen, die gegenüberliegende rückseite ist den männern vorbehalten. die thronfolger zeugen die schweden folgerichtig auf dem hof 🙂 die prächtigen säle durfte man eigentlich nicht fotografieren, daher nur ein kleiner eindruck vom speisezimmer, in welches früher die creme de la creme der stockholmer gesellschaft geladen wurde, um dem könig beim essen ZUZUSEHEN, und zwar IM STEHEN! dieser brauch ist zwar mittlerweile entschärft worden, es ist jedoch noch heute teil des protokolls, dass keiner vor dem könig anfängt zu essen und erst recht keiner nach ihm noch speist – hört der könig auf, ist das essen für alle beendet. ich habe mir aber sagen lassen, dass seine hoheit wohlwollend langsam diniert… überall in stockholm kommt man mit alfred nobel in berührung, auf den bildern ist neben seinem museum auch die stadthalle zu sehen, in welcher immer die party nach der verleihung der preise stattfindet. nobel begründete seinen immensen reichtum auf der erfindung des dynamits, welches als exportschlager in aller welt eisenbahntunnel in bergmassive sprengt. fast sein ganzes vermögen steckt in der stiftung, die zinsen werden als preisgelder an die preisträger vergeben. eine familie hat nobel nicht hinterlassen, auch wenn ihn eine enge freundschaft mit bertha von suttner verband. neben dem genauso allgegenwärtigen wasser kommt auch die sonstige natur in stockholm nicht zu kurz und so gibt es sowohl einen wunderschönen botanischen garten als auch ausgedehnte grünflächen. in der tat gibt es sogar gleich eine ganze grüninsel – passt zum rest der stadt. hier befinden sich neben wäldern sogar hügelartige erhebungen, die einen fast vergessen lassen, dass man sich mitten zwischen inseln befindet. auch das segelschiff des königs, das astrid lindgren-haus sowie ein museum, welches komplett über ein großes wikinger-schiff gebaut wurde, liegen hier. der weg aus der stadtmitte zur grünen insel führt an stockholms reichstem viertel vorbei, welches auf dem panorama-bild gut zu erkennen ist. sehr süße häuser, aber der umstand, dass hier ferraris an der straße parken (sieht man ganz selten), weist eindeutig daraufhin, dass immobilien hier unbezahlbar sind. auch sonst ist stockholm nicht wirklich günstig. am samstag abend wollten wir essen gehen und hätten in einheimischen etablissements locker 20 euro pro hauptgericht auf nicht besonders hohem niveau ausgeben müssen. daher landeten wir im vappiano, eine leckere kette italienischer restaurants (zb in berlin und hamburg) mit vernünftigen preisen – die waren anscheinend nicht von der schweden-preisbindung betroffen 🙂 im nu waren die drei tage auch schon wieder um und ehe man sich zweimal umdrehte (und wegen überfüllung zwei flughafenbusse verpasste und gerade noch den heimflug erwischte) saß man schon wieder im schmutzigen berlin-schönefeld im auto. bei hagel. stockholm war schon schön …